Mit insgesamt 165.000 Besuchern hat an Pfingsten Deutschlands größtes Musikfestival stattgefunden. ‚Rock am Ring‘ am Nürburgring wurde 1985 von Marek Lieberberg erstmals veranstaltet. Das Schwesterfestival ‚Rock im Park‘ in Nürnberg kam einige Jahre später dazu. Auf den Hauptbühnen Utopia und Mandora spielten an drei Tagen nahezu 70 Acts, darunter Green Day, The Offspring, Marteria, Scooter, Muse, Beatsteaks und Billy Talent.
An der Utopia Stage kamen an beiden Spielstätten erstmals je zwei PRODIGY.MP von DirectOut zum Einsatz.
„Mit den beiden PRODIGY.MP im Setup hatten wir eine technisch stabile und flexible Lösung zur Signalübergabe der Gastpulte der einzelnen Bands – formatübergreifend und mit Fallback-Möglichkeit." so Philipp Knoll, Audio Bereichsleiter Rock am Ring, Scenotech.
„Zusätzlich konnten wir damit die notwendigen Signalwege für Notfalldurchsagen zur Entfluchtung einbinden und individuelle Summen für Recording und Stem-Mixe zum OB Van bereitstellen. Die Möglichkeiten des Signalprocessings in der DSP Matrix sind so umfassend, dass wir ihn als komplette Systemmatrix genutzt haben."
Platziert an FOH und auf der Bühne waren die modularen Prozessoren über Dante und MADI bei 96 kHz Abtastrate miteinander verbunden, wobei MADI als Fallback Signal vorgesehen war. Als physischer Link zwischen FOH und Bühne wurden opticalCON MTP von Neutrik mit 24 Fiberlinks verwendet. Das Netzwerk wurde mit Luminex Switches realisiert und in verschiedene VLANs aufgeteilt – Dante 96 kHz primary, Dante 96 kHz secondary, Dante 48 kHz primary, Dante 48 kHz secondary, Management.
Am FOH fungierte PRODIGY.MP als Schnittstelle (analog, AES, MADI BNC oder Dante 48 kHz) für die Mischpulte der einzelnen Bands sowie dem Resident-System. Weitere Signale wie Moderation, Stage Announcement, Zuspielung aus dem OB Truck kamen über den zweiten PRODIGY.MP auf der Bühne.
Input Manager
Zur automatischen Umschaltung zwischen analogem und digitalem Eingang wurde der Input Manager für die Mischung des Headliner-Pultes verwendet. Pegel und Signal Lock werden überwacht und im Fehlerfall wird automatisch auf den Fallback Eingang umgeschaltet. Mittels vorab durchgeführtem Auto-Trim werden mögliche Pegelunterschiede vermieden.
16 x 4 Matrix (2 x Stereo)
Die Signale der Bands (Main L/R, Near L/R, Sub) wurden über Flex Channels in drei verschiedenen 16 x 4 Matrizen (Main, Near, Sub) passend vorgemischt. Über eine weitere 16 x 4 Matrix (Aux) kamen zusätzliche Signale wie Mic 1/2 für Moderation, Zuspielung aus Übertragungswagen (Werbung, Durchsagen), DJ Console, Bühnenansagen, ‚Talk to PA‘ und eine Reserve-Eingang ‚Spare‘, welcher über einen weiteren Input Manager bereitgestellt wurde.
8 x 8 Matrix (4 x Stereo)
Die Vormischungen gingen in eine 8 x 8 Matrix, die zur Ansteuerung der einzelnen PA Wege – Main, Side, Near, Delay – verwendet wurde. Die Ausgänge der 8 x 8 Matrix und der Sub Matrix liefen parallel via Dante und MADI zur Bühne und standen lokal auch als AES Signal bereit.
Clock
Clock Master war der PRODIGY.MP am FOH (Intern 96 kHz) – Digitalsignale wurden über Sample Rate Converter nahtlos und mit minimaler Latenz integriert. Die AES I/Os haben einen schaltbaren SRC on board. Für MADI und Dante übernimmt der im PRODIGY integrierte FastSRC™, wahlweise mit automatischer Erkennung, um den SRC bei Bedarf geräuschlos zu aktivieren.
Controlling
Die Signaleingänge, Matrizen und PA Wege wurden über eine oder mehrere Gruppen komfortabel gesteuert (Pegel, Mute). Besonders praktisch ist die Möglichkeit, über einen Gruppen-EQ eine Anpassung des Tunings vorzunehmen; z.B. bei veränderter Luftfeuchtigkeit oder über ein Gruppen-Delay die Laufzeit einzustellen.
In globcon können unterschiedliche Display Layouts einfach per Tastendruck umgeschaltet werden, wodurch schneller Zugriff auf alle notwendigen Funktionen (Mute, Level) und Metering komfortabel möglich ist.
Recording
Die Stereosummen der einzelnen Konsolen und die Vormischung der zusätzlichen Signale (Aux) wurden in einer 16x4 Matrix gemischt und nach einem Limiter Plugin an beiden PRODIGY System via analog, AES und Dante 48 kHz bereitgestellt.
Sebastian Hornung„Das robuste Gerätekonzept mit seinen vielfältigen Schnittstellen und der integrierten Signalbearbeitung…das sind fantastische Möglichkeiten, die uns so begeistern, dass wir mit je zwei PRODIGY.MP angetreten sind."
"Als wir von der Venon AG mit der technischen Planung der Audiosystems an den Utopia Bühnen beauftragt wurden, haben wir uns während der Konzeptionsphase den PRODIGY.MP MP von DirectOut angesehen" erinnert sich Sebastian Hornung, Audio Bereichsleiter Rock im Park, TS Group.
"Das robuste Gerätekonzept mit seinen vielfältigen Schnittstellen und der integrierten Signalbearbeitung…das sind fantastische Möglichkeiten, die uns so begeistern, dass wir mit je zwei PRODIGY.MP angetreten sind. Bedanken möchte ich mich bei Luca Giaroli von DirectOut und Hansjürg Meier von tonspur, die uns bei diesem Pionierprojekt so hilfsbereit unterstützt haben. Man hat es hören können…“